Eine Studie an der Universität zu Illinois konnte Verbindungen zwischen bestimmten Nährstoffmustern im Blut und einer besseren kognitiven Leistung sowie einer besseren Funktion der Gehirnnetzwerke feststellen.
Die in der Fachzeitschrift NeuroImage veröffentlichte Studie untersuchte 32 wichtige Nährstoffe, bei denen vorherige Studien deutliche Verbesserungen der Gehirnaktivität bei älteren Erwachsenen feststellen konnten.
„Wir wollten untersuchen, ob sich unsere Ernährung auf die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns auswirkt“, erklärt Christopher Zwilling. Christopher Zwilling, Doktorand an der Universität zu Illinois, leitete die Studie zusammen mit Aron Barbey am Institute for Advanced Science and Technology.
Die Analyse der Ergebnisse zeigte deutliche Verbesserungen der kognitiven Leistung mit bestimmten Nährstoffmustern im Blut. Zu den effektivsten Nährstoffen gehörten:
- Omega-3-Fettsäuren
- Omega-6-Fettsäuren
- Lycopin, ein rotes Pigment, das in Tomaten und Wassermelonen vorkommt
- Alpha- und Beta-Carotinoide
- Einige B-Vitamine
- Vitamin D
„Für die Analyse wurden objektive Methoden genutzt, um den Zusammenhang zwischen verschiedener Nährstoffe und der Leistung unseres Gehirns zu untersuchen“, erklärt Barbey. Anstatt nur auf Fragebögen zu setzen, wie es bei vielen anderen Studien getan wird (die Ergebnisse sind meist durch objektive Wahrnehmungen verfälscht), suchten die Forscher nach bestimmten Nährstoffmustern im Blut. Zudem nutzte das Team nicht nur kognitive Tests, sondern auch funktionelle Magnetresonanztomographie, um die Effizienz und Aktivität verschiedener Gehirnnetzwerke sorgfältig zu bewerten.
Barbey: „Die grundlegende Frage unserer Forschung war, ob unsere Ernährung die Leistungsfähigkeit und die Alterung unseres Gehirns beeinflusst. Anstatt nur auf kognitive Tests zu setzen, um die Gesundheit und Funktionsfähigkeit des Gehirns zu überprüfen, haben wir hochauflösende Bilder mit der Neuroimaging-Technologie (Tomographie) erstellt.“ Mit diesen Bildern kann die Effizienz der Gehirnnetzwerke bewertet werden, erklärt er weiter.
„Die Effizienz dieser Netzwerke hängt davon ab, wie gut Informationen zwischen ihnen ausgetauscht werden können. Wir haben dabei die lokale Effizienz getestet – also wie gut Informationen in einem vorher definierten Netzwerk übertragen werden – aber auch die globale Effizienz. Die globale Effizienz zeigt uns wie viele Schritte nötig sind, um Informationen von einem Netzwerk in das andere zu übertragen. Bei effizienteren Netzwerken sollte die Übertragung schneller geschehen, als bei anderen.“ Zusätzlich wurde von den Probanden ein kognitiver Test durchgeführt.
Bei der Analyse der Daten stellte sich heraus, dass einige Nährstoffe bestimmte kognitive Funktionen verbessern konnten. Zu diesen Nährstoffen gehörten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Carotinoide, Lycopin, Riboflavin, Folat, Vitamin B12 und Vitamin D. Zudem konnten die Forscher feststellen, dass Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, sowie Carotin die Effizienz der Gehirnnetzwerke signifikant steigerten.
Des Weiteren zeigte die Studie, dass sich die unterschiedlichen Nährstoffe auch auf unterschiedliche Regionen im Gehirn auswirkten. So steigerte Omega-3 zum Beispiel die Effizienz des Frontoparietal-Netzwerkes und die allgemeine Intelligenz. Das Frontoparietal-Netzwerk ist verantwortlich für unsere Aufmerksamkeit und hilft uns dabei Aufgaben zu fokussieren und zielgerichtet zu erledigen.
„Mit unserer Studie konnten wir deutliche Hinweise dafür liefern, dass sich unsere Ernährung signifikant auf unsere kognitive Leistungsfähigkeit, und somit auch auf die Alterung des Gehirns, auswirkt, da die Faktoren durch bestimmte Nährstoffmuster im Blut beeinflusst werden“, fasst Barbey die Untersuchung noch einmal zusammen. Weitere Studien sollen diese Ergebnisse nun bestätigen und weitere Anwendungsfelder erschließen.
Mich interessiert es besonders ob mit den angebotenen Mitteln eine Besserung bei eingetretener Demenz noch zu erzielen ist ?