Forscher der University of Colorado in Boulder konnten feststellen, dass Impfungen mit Probiotika eine langanhaltende und entzündungshemmende Wirkung auf unser Gehirn haben, und es somit gegen physische und verhaltensbedingte Auswirkungen von Stress immunisieren.
„Wir haben herausgefunden, dass das Probiotikum Mycobacterium vaccae das Gehirn bei Nagern in ein entzündungshemmenden Zustand versetzt“, erklärt der Hauptautor der Studie Matthew Frank. „Wenn es das auch bei Menschen tut, könnten damit viele entzündungsbedingte psychische Erkrankungen behandelt werden.“
Angstzustände erlebt ca. jeder 4.
Angst, posttraumatische Belastungsstörungen und andere psychische stressbedingte Erkrankungen betreffen 25% unserer Gesellschaft. Viele Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Erkrankungen durch Entzündungen im Gehirn begünstigt werden.
„Unzählige Studien zeigen, dass eine Schwächung unseres Immunsystem schnell zu depressivem Verhalten führen kann“, sagt Frank. „Jeder kennt es. Denken Sie nur mal daran, wie Sie sich während einer Grippe fühlen.“
Traumata, Krankheiten und auch Operationen sprechen bestimmte Bereiche im Gehirn an und lösen Entzündungsreaktionen auf bestimmte Stressoren aus. Diese Entzündungsreaktionen führen dann zu Gemütsstörungen und sorgen für schlechte oder depressive Laune.
Mycobacterium vaccae blockiert negative Effekte auf das Gehirn
„Bei unserer Forschung haben wir herausgefunden, dass Mycobacterium vaccae diese Effekte auf unser Gehirn blockieren kann und eine langanhaltende stressresistente Wirkung hervorruft“, beschreibt Frank seine Forschungen.
Schon in einer früheren Studie wurden Mäuse mit einem hitzebehandelten Präparat von Mycobacterium vaccae behandelt. Diese Mäuse wurden dann mit aggressiveren Männchen zusammengebracht. Die behandelten Mäuse zeigten deutlich weniger angstähnliches Verhalten als nicht behandelte Mäuse und erlitten weniger Entzündungen in ihrem peripheren Gewebe.
Wie funktioniert Mycobacterium vaccae?
Frank und sein Team konnten nun herausfinden, wie genau Mycobacterium vaccae diese Eigenschaften hervorruft.
Männliche Ratten, denen das Bakterium 3 Mal in Wochenabständen verabreicht wurde, hatten einen signifikant höheren Spiegel des entzündungshemmenden Proteins Interleukin-4 im Hippocampus – einer Gehirnregion, die für unsere Angst zuständig ist.
Als die Tiere einem Stressor ausgesetzt wurden, konnten die Forscher des Weiteren einen niedrigeren Spiegel des stressauslösenden Proteins HMGB1, und einen höheren Spiegel von CD200R1 feststellen, einem Rezeptor, der die Immunzellen des Gehirns stärkt.
Probiotika stärken unser Gehirn
„Wenn man die Auswirkung von Probiotika allgemein auf unser Gehirn auswertet, stellt man fest, dass diese sehr starken Einfluss auf unsere kognitiven Fähigkeiten und unser Angstverhalten haben“, erklärt Christopher Lowry, Forscher in Franks Team. „Unsere Forschungen zeigen, dass diese nützlichen Bakterien, oder Signale, dies sie auslösen, einen Weg zu unserem Hippocampus finden und ihn in einen entzündungshemmenden Zustand versetzen.“
Zukünftige Behandlungen mit Probiotika
Lowry sieht die Zukunft von Mycobacterium vaccae (welches zunächst aus dem Schlamm des Kyogasees in Uganda gewonnen wurde) in der Behandlung von Menschen mit einem hohen Risiko für posttraumatische Belastungsstörungen – wie zum Beispiel Soldaten oder Notfallsanitäter – um die Auswirkungen von Stress auf das Gehirn und den Körper zu puffern. Des Weiteren könnte das Bakterium verwendet werden, um kognitive Störungen die durch Blutvergiftungen, etc., ausgelöst werden, vorzubeugen.
Lowry arbeitet unterdessen an weiteren Forschungen zu dem Bakterium Lactobacillus reuteri. Auch hier verspricht er sich bedeutende Erkenntnisse für die Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen. „Wir gehen davon aus, dass auch andere Bakterienstämme sehr starken Einfluss auf unser Gehirn haben. Um dies zu beweisen, müssen wir jedoch och etwas weiter forschen.“
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