Vitamin D Mangel, die Auswirkungen und was du dagegen tun kannst

Vitamin D Mangel, die Auswirkungen und was du dagegen tun kannst

Im Winter ist es ein Thema, das so einige Zeitschriftenartikel und auch Arztgespräche begleitet: Der Vitamin D Mangel. In dieser dunkleren Jahreszeit fehlt uns nämlich die UV-B-Strahlung der Sonne, die in unserer Haut Vitamin D3 über den sogenannten Syntheseprozess entstehen lässt.

Dazu ist es auch noch kalt, weswegen wir meistens Sonne nur hinter dem Fensterglas auf die Haut bekommen oder uns mit dicker Kleidung vor der Kälte schützen. Beides blockt die Strahlung vollkommen ab. Auch ein Solarium-Besuch hilft nicht, da dort hauptsächlich mit UV-A-Strahlung gearbeitet wird.

Je nach Hauttyp ist das aber auch in den Sommermonaten nicht immer einfach oder auch unangenehm heiß. Es kann deswegen zu einem Vitamin-D3-Mangel kommen. Was du gegen dieses Problem tun kannst oder was das überhaupt für dich bedeutet, sehen wir uns in den nächsten Absätzen an.

Beginnen wir mit einer Frage, die dich interessieren wird.

Ist Vitamin D Mangel ein häufiges Problem?

Schon 2016 lieferte eine Metastudie, die über 50.000 Europäerinnen und Europäer untersuchte, eine Antwort auf diese Frage. Laut dieser Studie sind es immerhin 13 % der Bevölkerung, die an einem Mangel leiden. Gerade in den kälteren Monaten zwischen Oktober und März waren es sogar 17,7 %.

Speziell für Deutschland hat das Robert-Koch-Institut Daten zur Gesundheit Erwachsener zwischen 2008 und 2011 erhoben: Die DEGS1-Studie. Diese zeichnet speziell für Deutschland zwischen November und April ein noch schlechteres Bild. Mindestens ein Viertel der deutschen Bevölkerung leiden an einem schweren Vitamin D Mangel. Vor allem im Februar und März sind es sogar mehr als die Hälfte der deutschen Bürgerinnen und Bürger.

Man könnte die Frage also kaum deutlicher beantworten: Ja, vor allem im Winter ist das ein sehr häufiges Problem.

Insgesamt ist es aber nicht sinnvoll, einfach so Vitamin D zu sich zu nehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt bei Verdacht, den Vitamin D Spiegel per Labor über die Hausärztin oder den Hausarzt bestimmen zu lassen.

Bei Risikogruppen kommt die Empfehlung jedoch klar und deutlich: Man sollte Vitamin D3 Präparate zusätzlich zur gesunden Ernährung zu sich nehmen.

Moment, Risikogruppen?

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Bist du Teil einer Risikogruppe für Vitamin D Mangel?

Die häufigste Risikogruppe besteht aus Menschen ab 65 Jahren, denn ihre Haut kann weniger Vitamin D aus der Sonne aufnehmen. Zusätzlich sind Menschen über diesem Alter oft auch immobiler und im schlimmsten Fall bettlägerig. Sie können also nur mehr unzureichend Zeit im Freien verbringen.

Menschen, die zur Risikogruppe für Hautkrebs zählen, oder die an anderen Hautkrankheiten leiden, haben ebenso nicht die Option sich besonders lange mit freiliegender Haut zu draußen zu sein. Sie können das schlicht und einfach aus gesundheitlichen Gründen nicht.

Für diese Gruppen wird deswegen auch von Seiten der Wissenschaft eine tägliche Vitamin-D-Supplementation empfohlen – völlig unabhängig von den anderen Faktoren.

Es betrifft aber auch die Jüngsten: Säuglinge. Ihre Haut ist noch sehr empfindlich und sie können nur schwer Hitze regulieren. Deswegen sollten sie auch noch nicht direkt der Sonnenstrahlung ausgesetzt werden.

Aus diesem Grund ist auch bei Säuglingen ein Vitamin D Mangel eher die Regel. Aber das ist längst noch nicht alles, weil auch Kinder und Jugendliche davon betroffen sind. Es betrifft folgende junge Menschen:

  • Gestillte Säuglinge ohne die empfohlene zusätzliche Vitamin D Zugabe
  • Dunkelhäutige Kinder und Jugendliche in den nördlichen Gegenden Europas
  • Kinder und Jugendliche, die sich kaum an der Sonne bewegen (können)
  • Übergewichtige Kinder

Es sind jedoch auch chronische Erkrankungen, die uns die Vitamin D Aufnahme schwer machen können. Leber- oder Nierenleiden sind hier die üblichen Ursachen.

Wenn du Teil einer Risikogruppe bist oder trotzdem den Verdacht hast, an Vitamin D Mangel zu leiden, fragst du dich sicher:

Wie sehen die Symptome bei Vitamin D Mangel aus?

Das mit den Vitamin D Mangel Symptomen ist so eine Sache, denn selten erkennt man den Mangel tatsächlich an den Symptomen. Woran liegt das?

Es gibt unzählige Studien, die dem Mangel verschiedene Symptome zuweisen. Hier liegt leider das Problem, denn laut dem amerikanischen Institute of Medicine haben die meisten Studien unzureichende Belege, sodass sich einzelne Symptome nicht punktgenau auf einen Vitamin D Mangel zurückführen lassen. Die Ausnahme sind Knochenleiden, auf die wir deswegen genauer eingehen. Sie lassen sich in den Studien als einziges klar einem Mangel zuschreiben.

Es sind vor allem Schmerzen, an denen die Betroffenen leiden: diffuse Knochen- und Muskelschmerzen. Ebenso kann es zu einer Muskelschwäche oder sogar vermehrten Knochenbrüchen kommen.

Zu den Knochenproblemen zählen auch Knochenverbiegungen. Vor allem die Knie und beine sind hier besonders betroffen. Die seitlich verschobene und verdrehte Wirbelsäule – kurz Skoliose – ist ebenso ein typisches Symptom. Bei Kindern führt das zur klassischen Rachitis oder anderen Ausprägungen wie einem Glockenthorax oder einem rachitischen Rosenkranz.

Bei den schon erwähnten Muskelschmerzen könnte man ebenso viele einzelne Krankheiten wie Tetanie oder muskuläre Hypotonie aufzählen. Es sind aber insgesamt Veränderungen im Nervensystem, die entweder Krämpfe, Kribbeln oder bei Säuglingen und Kindern äußerst schlecht ausgeprägte Körperspannung hervorrufen. Die motorische Entwicklung ist dabei ebenso stark beeinträchtigt.

Nerven und Muskel: Epileptische Anfälle können ebenso ein Symptom sein. Herzrhythmusstörungen, eine erhöhte Infektanfälligkeit oder andere Symptome können auftreten.

Hier befinden wir uns aber schon wieder auf eher dünnem Eis. Ob eine Einnahme von Vitamin D tatsächlich vorbeugend bei kardiovaskulären Erkrankungen wirkt, ist mehr als nur umstritten. Die DGE geht derzeit nicht davon aus.

Die höhere Infektanfälligkeit wird derzeit noch erforscht. Im Mai 2021 kam eine Metastudie zum Schluss, dass ein Vitamin D Mangel zu einem erhöhten Risiko für Atemwegserkrankungen führt.

Schwerere, chronische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Diabetes mellitus Typ 1 oder Lupus könnten mit einem Vitamin D Mangel zusammenhängen. Hier fehlt es aber noch an weiteren Studien. Anders bei Diabetes mellitus Typ 2: Hier hat Vitamin D keinen Einfluss.

Bei Asthma ist man sich noch unsicherer, weil man bis jetzt noch nicht genau feststellte, ob Vitamin D Mangel hier tatsächlich für die Betroffenen nachteilig wäre.

Auch ein Zusammenhang mit Krebs wurde mittlerweile widerlegt.

Die Symptome bei älteren Menschen

Bei Personen jenseits der 65 sind es ähnliche Symptome, die auf einen Vitamin D Mangel zurückzuführen sind:

  • Klassische Knochenerkrankungen: Osteoporose und vielleicht auch Osteopenie
  • Das Sturzrisiko ist erhöht: Ein Muskeldefizit über Probleme mit den Nerven sowie schwache Knochen führen zu einem erhöhten Risiko für Stürze. Hier gibt es jedoch auch wieder Studien, die dem widersprechen.
  • Morbus Parkinson: Die Parkinson-Krankheit tritt häufiger bei älteren Menschen mit Vitamin D Mangel auf
  • Schlafstörungen: Schlafapnoe (kurzer Atemstillstand während des Schlafen), lästige, lange Einschlafphasen und Müdigkeit über den Tag sind übliche Phänomene

Vitamin D Symptome? Gute Frage!

Wie du also siehst, ist es gar nicht so einfach, die Symptome eines Vitamin D Mangels zu benennen. Sie sind schwer zu bestimmen und bis auf besonders auffällige Knochenerkrankungen kaum genau auf den Mangel festzumachen.

Fakt ist, dass wir mit zu wenig Vitamin D einige Probleme bekommen. Es heißt, einen Mangel also tunlichst zu vermeiden.

Solltest du also eher selten in die Sonne gehen – auch aus gesundheitlichen Gründen – heißt es besonders auf den Vitamin D Spiegel zu schauen. Über die Ernährung sind es hauptsächlich Fettfische, die hier helfen können.

Im Zweifel zeigt dir ein Bluttest bei deiner Ärztin oder deinem Arzt, ob du an einem Vitamin D Mangel leidest. Die Statistiken zeigen, dass es in Deutschland ein häufigeres Phänomen ist als gedacht.

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