Neue Studie: Cannabis bei Krebstherapie verdreifacht die Anzahl der Überlebenden

MIND FAVOUR Nahrungsergänzungsmittel CBD erhöht Lebenserwartung bei Krebserkrankungen

Ein internationales Forscherteam hat herausgefunden, dass medizinisches Cannabis in Kombination mit einer Chemotherapie die Überlebenschancen bei Mäusen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs verdreifachen kann. Sollte sich dieses Ergebnis bei Test-Versuchen mit Menschen bestätigen, gehen die Forscher davon aus, dass diese neue Art der Behandlung schnell zu einem Routineverfahren werden und viele Leben verlängert werden könnten.

Unter der Leitung von Marco Falasca, Queen Mary Universität in London, behandelte das Forschungsteam Mäuse, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt waren, mit einer normalen Chemotherapie und CBD, ein nicht-psychoaktives Cannabinoid. Sie fanden heraus, dass die Mäuse, die sowohl mit einer Chemotherapie behandelt wurden als auch mit CBD, 3 mal häufiger überlebten, als die Mäuse, die nur eine Chemotherapie erhielten.

„Cannabidiol ist bereits zur Verwendung in Kliniken zugelassen. Somit können wir diese Tests auch schnell dort durchführen“, erklärt Dr. Falasca. „Sollte sich das Ergebnis an Menschen wiederholen lassen, könnte die Behandlung mit CBD sofort beginnen. Dies geht deutlich schneller, als ein neues Medikament zulassen zu müssen.“ Um möglichst schnell Ergebnisse liefern zu können, wird mit Forschern aus der ganzen Welt zusammengearbeitet.

Kaum Verbesserung der Lebenserwartung in den letzten 40 Jahren

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der aggressivsten Krebserkrankungen. In ihrer Veröffentlichung weisen die Forscher darauf hin, dass sich die Lebenserwartung der Patienten in den letzten 40 Jahren kaum verbessert hat. Die Überlebenschancen über ein Jahr liegt bei 19%, die Überlebenschance über 5 Jahre sogar nur bei 5%. Aus diesem Grund werden therapeutische Neuansätze dringend benötigt.

Meistens wird Bauchspeicheldrüsenkrebs nur mit einer Chemotherapie behandelt. Diese kann die Lebenserwartung von Patienten jedoch nur um wenige Wochen verlängern. Auch neuere Behandlungen können die Erwartung nur um wenige Monate verlängern.

GPR55 könnte der Schlüssel sein

Neue Beweise zeigen, dass das Protein GPR55 in Zusammenhang mit mehreren Krebserkrankungen steht. CBD scheint dieses Protein zu hemmen. Bisher konnte jedoch noch nicht wissenschaftlich bewiesen werden, dass diese Hemmung zur Verbesserung der Erkrankung beiträgt und diese Eigenschaft die erhöhte Lebenserwartung bei der Behandlung mit CBD auslöst. „Tatsächlich hat bis jetzt noch keine Studie die Rolle des Proteins GPR55 in Zusammenhang mit der Überlebenschance bei Krebserkrankungen untersucht“, schreibt das Forschungsteam in der Studie.

Um das Potential dieser Behandlung genauer zu untersuchen, verfolgten die Forscher genetische und pharmakologische Ansätze, um GPR55 bei Mäusen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs zu blockieren. Erste Versuche zeigten, dass genetisches Entfernen von GPR55 die Ausbreitung des Krebses hemmt und die Überlebenschancen signifikant verbessert. „Dies beweist, dass GR55 auf jeden Fall eine Rolle bei der Entstehung von Krebs spielt“, schreibt das Forscherteam.

Folglich testeten die Forscher die Auswirkungen von CBD allein und CBD zusammen mit einer Chemotherapie an Mäusen. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Behandlung nur mit CBD oder einer Behandlung nur mit einer Chemotherapie die Lebenserwartung um denselben Zeitraum verlängerten. „Signifikant steigt die Lebenserwartung jedoch, wenn CBD und die Chemotherapie in Kombination genutzt werden“, schreiben die Forscher. „Diese Kombination erhöhte die Lebenserwartung der Mäuse um das drei-fache.“

CBD und Chemotherapie ergänzen sich

Als die Forscher die Tumorproben der Mäuse untersuchten konnten sie feststellen, dass die Wirkstoffkombination aus CBD und Chemotherapie den Wachstum der Krebszellen viel stärker hemmte, als die Behandlungen es einzeln tun. Die detaillierte Analyse zeigte, dass CBD auf die Signalwege einwirkt, die eine Resistenz gegen die Chemotherapie aufwiesen. Diese Erkenntnis ist besonders wichtig für die Forscher. Denn „Arzneimittelresistenzen sind eine der Hauptgründe, weshalb die Überlebenschance bei Bauchspeicheldrüsenkrebs so schlecht ist“, schreibt das Team in der Studie.

„Dass wir nachweisen konnten, dass die Kombination aus CBD und Chemotherapie die Überlebenschancen signifikant verbessern konnte ist sehr hilfreich, wenn man bedenkt, dass bereits beide Behandlungsmethoden zugelassen sind. Wir können diese Methode nun auch schnell an Patienten testen.“

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