In Forschung und bei diversen Magazinen geht es derzeit oft um eine Substanz: Spermidin. Jungbleiben soll man durch Spermidin – so heißt es. Es soll den Körper in einen Fastenzustand bewegen. All das ist von der Forschung noch nicht genau geklärt, aber es gibt vielversprechende Indizien.
Da es noch keine „Spermidin-Medikamente“ oder „Spermidin-Therapien“ gibt, greifen viele auf eine Spermidin-haltige Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel zurück. Wo aber ist der gute Stoff enthalten?
Hier findest du eine Auflistung der Produkte mit hohem Spermidin-Gehalt. Von A bis Z.
A wie Aubergine
Meist liest man nur davon, dass Äpfel viel Spermidin enthalten. Das gute Obst hat jedoch nur die Hälfte des Spermidin-Gehalts von Auberginen. Mit 4,3 mg pro Kilogramm Auberginen ist es jedoch auch nicht das Wundermittel. Das Gemüse hilft aber für eine ausgewogene Ernährung und z. B. die eine oder andere Gemüse-Lasagne.
B wie Brokkoli
Bei B gäbe es eine Unzahl an Lebensmitteln mit hohem Spermidin-Gehalt. Blumenkohl, Bananen und vor allem die Brokkoli mit 33,2 mg pro Kilogramm.
Das grüne Kreuzblütengewächs ist verwandt mit dem Blumenkohl, was auch die ähnlich hohen Spermidin-Werte erklärt. Neben besonders viel Spermidin enthält es auch Kalium, Calcium, Phosphor, Eisen, Zink und Natrium. Dazu kommen die Vitamine B1, B2, B6, und E. Doch damit nicht genug: Brokkoli enthält auch eine ganze Menge an Vitamin C und Carotin.
Grün ist gesund? Im Fall des Brokkoli auf jeden Fall.
C wie Cheddarkäse
Ein bekannter Großlieferant von Spermidin ist Cheddarkäse. Der schottische Hartkäse zählt mit 199 mg pro Kilogramm zu den drei besten Spermidin-Quellen. Die goldgelbe bis orange Farbe kommt vom Pflanzenfarbstoff Annatto.
Da heißt es noch, dass die Briten eine ungesunde Küche haben: Cheddar ist dort nämlich die beliebteste Käsesorte und macht allein 51 % des dortigen Käsemarkts aus. Ein perfekter Käse für eine Scheibe zum köstlichen, selbstgemachten Burger.
Cheddar enthält auch viel Kalium, Kalzium, Natrium und Vitamin B2.
D wie Dill
Eine ähnlich gute Spermidin-Quelle wie Brokkoli stellt Dill dar (29,2 mg/kg). Dieses Kraut eignet sich als Gewürz für Soßen, das Salatöl, Joghurt oder auch zu Fisch- und Fleischspeisen.
Neben dem guten Spermidin und dem duftenden ätherischen Öl enthält es auch Kalium und Calcium.
E wie Erdnüsse
Als Snack zwischendurch sind Erdnüsse bekannt und beliebt. Zusätzlich sind sie auch noch gesund, denn sie gehören zu den magnesiumreichsten pflanzlichen Nahrungsmitteln und enthalten viel Eiweiß. Gerade für eine vegetarische Ernährung sind sie deswegen wichtig.
Dazu enthalten sie Vitamin B3 und die wichtige, essenzielle Aminosäure Arginin. Zur Erinnerung: Essenziell bedeutet, dass sie unser Körper nicht herstellen kann.
Der Spermidin-Gehalt (16 mg/kg) kommt obendrauf.
F wie Fleisch
Da Spermidin in den Zellen aller Lebewesen enthalten sind, ist es auch nicht verwunderlich, dass der Gehalt einiger Fleischsorten recht hoch ist. Besonders zu erwähnen, ist hier das Rotwild: Der Rothirsch (17 mg/kg) und das Reh (14,7 mg/kg).
Ebenso ist gegrilltes Hühnerfleisch ein guter Spermidin-Lieferant (17,3 mg/kg). Wichtig ist dabei auch die Zubereitung! Gegrilltes Hühnerfleisch hat fast den doppelten Gehalt von rohem oder gekochtem Hühnerfleisch.
Ein wirklicher Spermidin-Lieferant ist aber erst Hackfleisch aus Rind mit 37 mg/kg.
G wie Grüne Erbsen
Schon gefroren sind grüne Erbsen wahre Spermidin-Bomben. Gekocht entfalten sie dann ihr Potenzial vollständig: 65,2 mg/kg.
Die Hülsenfrüchte sind durch ihren hohen Eiweiß– und Ballaststoffanteil schon bekannt. Dazu kommt dann noch eine ganze Menge an essenziellen Aminosäuren, die in den kleinen, grünen Kügelchen enthalten sind. Eisen, Zink und Mangan sind ebenso zu erwähnende Mineralstoffe.
H wie Haselnüsse
Wir hatten es schon bei den Erdnüssen, aber die Haselnuss ist die letzte Nuss in dieser Liste. Sie hat mit 21 mg/kg sogar mehr Spermidin als Erdnüsse. Wie alle Nüsse enthält sie auch viele ein- oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Das Grundprodukt für den Nougat-Brotaufstrich enthält eine ganze Menge an B-Vitaminen (B1, B2, B3, B6 und B9), Kalzium, Kalium, Magnesium, Zink und Kupfer.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt deswegen sogar den regelmäßigen Verzehr. Aufgrund des hohen Nährwerts und des Fettgehalts von 63 % heißt es hier jedoch: Weniger ist mehr.
I wie Ingwer
Beim Buchstaben „I“ gibt es kaum Lebensmittel mit hohem Spermidin-Gehalt. Ingwer hat zwar nur 3,7 mg/kg an Spermidin, ist aber auch in der Medizin eine bekannte Heilpflanze.
Ingwer wirkt antibakteriell, virostatisch – er hemmt die Vermehrung von Viren – und ist ein hervorragendes Gewürz. Dazu wärmt die Heilwurzel und hilft auch bei Übelkeit oder Erbrechen. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) kennt eine Vielzahl von Anwendungen für rohen oder getrockneten Ingwer.
J wie (Jakobs-)Muscheln
Hier müssen wir etwas schummeln, denn Jakobsmuscheln enthalten nur 1 mg Spermidin pro Kilogramm der Muscheln. Es sind vielmehr andere Muscheln wie die Miesmuscheln, die mit 37,7 mg/kg hier herausstechen.
Wer Meeresfrüchte mag, hat also auch hier zumindest eine adäquate Lösung parat.
K wie Kartoffelchips – oder lieber Knollensellerie
Tatsächlich haben Kartoffelchips einen hohen Spermidin-Gehalt (37,6 mg/kg). Insgesamt ist es jedoch nicht die gesündeste Zwischenmahlzeit. Deswegen verweisen wir eher auf ein Gemüse, dass gern für die selbstgemachte Gemüsebrühe verwendet wird: Der Knollensellerie (26,7 mg/kg).
Er ist zwar etwas hinter den Kartoffelchips eingereiht, hat aber kaum Kalorien und noch so einige fantastische Nährstoffe parat: Vitamin B6, Vitamin C, Kalium und Phosphor.
Auch hier gäbe es aber wieder eine ganze Reihe an Lebensmitteln: Kidneybohnen (19,5 mg/kg) oder Kichererbsen (28,8 mg/kg) sollen noch erwähnt sein.
L wie Lauchzwiebel
Weil wir schon bei der guten Gemüsebrühe sind, darf die Lauchzwiebel auch nicht fehlen. Sie ist mit 17 mg/kg zwar etwas hinter den größeren Lieferanten, aber auch hier sind Kalium und Vitamin C nicht zu vernachlässigen.
Beim Essen geht es aber auch um den Geschmack und eine gute japanische Miso Suppe klappt nicht ohne Lauchzwiebel. Sie liefert das frische und duftende Aroma.
M wie Mais
Du hast es sicher schon festgestellt: Hülsenfrüchte haben viel Spermidin. Mais ist hier keine Ausnahme (21 mg/kg). Ob es Salate, die gute Pizza oder der gegrillte Maiskolben ist: Er gehört zu unseren geliebten Lebensmitteln. Popcorn lassen wir dabei sogar noch beiseite.
Unzählige Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe sind auch wieder ein gesunder Nebeneffekt.
N wie Nahrungsergänzungsmittel
Lebensmittel mit „N“, die Spermidin enthalten? Ganz klar, das sind die Nahrungsergänzungsmittel. Sie sind oft ebenso aus völlig natürlichem Weizenkeimextrakt hergestellt. Darauf kommen wir bei „W“ noch einmal zurück.
O wie Okra
Was bitte ist denn das? Okra ist auch als essbarer Eibisch, ägyptische Bohne oder Gambo bekannt. Für die Küche kann man die Schote verwenden, die äußerst kalorienarm ist. Sie erinnert dabei geschmacklich an grüne Bohnen (Fisolen).
In Europa wird sie noch eher selten gegessen, aber im arabischen, afrikanischen und asiatischen Raum wird sie äußerst gerne verkocht. Darüber hinaus hat sie aber auch über die Türkei und Griechenland Einzug in die europäische Küche gehalten. Bekannt ist z. B: der kreolische Eintopf Gumbo.
Okra haben ungefähr 19 mg/kg an Spermidin-Gehalt.
Spermidin kaufenP wie Pilze
Ein äußerst beliebter und großzügiger Spermidin-Lieferant sind Pilze. Unter den Gemüsesorten haben sie am meisten Spermidin (88,6 mg/kg). Sie sind gesund und vielseitig.
Bis jetzt wurden jedoch nur asiatische Pilze erforscht: Shiitake, Austernpilze oder Kräuterseitlinge. Pfifferlinge (Eierschwammerl im Süden) und Steinpilze enthalten auch nicht wenig Spermidin.
Der hohe Gehalt ist jedoch nur bei rohen, frischen Pilzen nachgewiesen. Was tun, denn Pilze isst man doch nicht roh? Am besten trocknest du Shiitake schonend bei niedrigen Temperaturen. Fertig ist die Spermidin-Pilz-Bombe.
Q wie …
Spielst du gerne Stadt, Land, Fluss? Dann kennst du sicher das Problem mit „Q“. Auch hier – bei Lebensmitteln mit Spermidin – finden wir nichts Nennenswertes und müssen passen. Selbst der oftmalige Retter Quark dient nur als gesunde Beigabe.
R wie Reiskleie
Reiskleie (50 mg/kg) fand selten in die heimischen Küchen. Die gesunde Küche, die in den letzten Jahren aufgekommen ist, hat dem Lebensmittel jedoch etwas Schwung verschafft.
Roh im Müsli und im Smoothie am Morgen, als Topping auf dem Salat oder als Teilersatz für Mehl beim Backen sowie Andicken von Suppen und Saucen. Reiskleie ist eines dieser Nahrungsmittel, die eine glutenfreie Alternative zu Weizenkleie und Dinkel darstellen.
S wie Sojabohnen
Hier gehört dazugesagt: Getrocknete Sojabohnen. Sie stellen das Lebensmittel dar, das am zweitmeisten Spermidin enthält (207 mg/kg).
Man kann sie zu Miso-Paste fermentieren, sie zu Gemüsebratlingen verarbeiten oder in Saucen oder Suppe verwenden. Soja kannst du nahezu überall verwenden, schmeckt gut und ist erstaunlich gesund.
T wie Tee
Bis jetzt ging es um Essbares. Wie sieht es aber mit Getränken aus? Hier ist vor allem schwarzer Tee eine hervorragende Quelle für Spermidin (38,1 mg/kg).
Beim Aufguss ist zwar nicht mehr viel davon im Getränk, aber schwarzer Tee und Kaffee regen die Autophagie, die natürliche Zellreinigung, an. Schon 2014 wurde hier nachgewiesen, dass ähnlich wie es beim Spermidin vermutet wird, auch diese Getränke uns helfen, gesund zu bleiben.
U wie unbedingt ausgewogen ernähren
Bei all den Ernährungstipps heißt es jedoch immer stets ein Kredo im Auge behalten: Unbedingt ausgewogen ernähren.
In einigen Lebensmitteln ist bis jetzt schon viel Kalium, Natrium und Eisen drin. Im Einzelfall wäre das nicht problematisch, aber in der Menge kann es hier dazu führen, dass ein Überschuss an Nährstoffen vorhanden ist. Die Symptome von so einer Überdosierung können vielzählig und zum Teil auch gefährlich sein. Behalte dies stets im Auge und frage im Zweifelsfall deine Ärztin oder deinen Arzt des Vertrauens.
V wie Vollkorn
Wenn du Mehl nimmst, greife auf Vollkornmehl (24,4 mg/kg) zurück. Hier ist der Spermidin-Gehalt fast 2,5-fach so hoch wie bei herkömmlichem Weizenmehl.
Der Weizen ist aber prinzipiell gar nicht so schlimm, weil es gibt…
W wie Weizenkeime
Weizenkeime sind der Star der Lebensmittel, die Spermidin enthalten. 243-354 mg/kg ist dort drin. Im Frühstücksquark (ja, etwas mit Q!), im Salat oder am Brot. Das sind nur Beispiele für die Beigabe von Weizenkeimen.
Wie schon unter Nahrungsergänzungsmittel erwähnt, ist deswegen das Weizenkeimextrakt auch der übliche Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln. Er ist vegan, gut verträglich und in Extrakt-Form enthält er eine gehörige Portion Spermidin.
X wie Xtra-Boost Spermidin
Zur Erinnerung: Weizenkeime, getrocknete Sojabohnen, Cheddar, Pilze und grüne Erbsen sind aufgrund ihres hohen Gehalts die Booster für deine Spermidin-Versorgung. Mehr geht nur durch Nahrungsergänzungsmittel.
Y wie Yay, es gibt viele Lebensmittel mit Spermidin
Auch wenn es bei manchen Buchstaben schlecht aussieht, bleibt zu sagen, dass du auf eine Vielzahl an Lebensmitteln und Supplementen mit zumindest etwas Spermidin-Gehalt zurückgreifen kannst.
Außerdem: Yay, jetzt weiß du mehr, denn es folgt nur noch das „Z“.
Z wie Zum Schluss
Zum Schluss heißt es eigentlich nur noch einen guten Appetit wünschen. Denn nach all den leckeren Produkten wirst du dich vermutlich nicht mehr fragen: „Wo ist Spermidin enthalten?“
Vielmehr heißt es jetzt überlegen, was du als erstes an all den Schmackhaften Lebensmitteln isst.
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